October 16, 2010
White Star (D/1983)
Der abgehalfterte Musikmanager Ken Barlow im Berlin der frühen Achtziger war einmal ein erfolgreicher Rock-Tourmanager, doch seine Glanzzeit ist längst vorüber. Als letzte Chance will er den mittelmäßigen Musiker Moody und dessen Album White Star in die Charts pushen und bedient sich dazu immer ausgefallener Methoden, als der Erfolg ausbleibt. Für den eher farblosen und willensschwachen Musiker versucht Barlow, seine alten Kontakte im Musikbusiness zu nutzen und dringt mehrmals in die Zentrale der großen Plattenfirma Eurosound ein, doch am Ende wimmelt man ihn ab. Als allerletztes Mittel bleibt Barlow nur noch die Inszenierung eines Attentates auf Moody, um ihn in die Zeitungen zu bringen und damit den erhofften Albumumsatz zu erzielen.
Roland Klick (u.a. "Deadlock", 1970) drehte mit Dennis Hopper in englischer Sprache und ließ ihn dann deutsch nachsynchronisieren (mit der Stimme des bekannten deutschen Synchronsprechers Christian Brückner). Hopper selbst war in einem Zustand, der aufgrund seines exzessiven Kokainkonsums kaum Möglichkeiten für lange Dreharbeiten ließ. Außerdem kam es am Set zu Vorkommnissen wie einem Autounfall, bei dem Hopper Roland Klick über den Fuß fuhr. Die Dreharbeiten ziehen sich über zwei Jahre hin, am Ende konnte nur ein Teil des Drehplans realisiert werden. Der Regisseur und Kameramann Jürgen Jürges versuchten, nachdem mit Dennis Hopper nur eine Folge explosiver und kaum ruhiger Szenen gedreht werden konnten, im nachhinein noch durch Aufnahmen von Westberlin, vor allem bei Nacht, den Film zu retten. Trotzdem macht der Film einen fragmentarischen und eher seltsamen Eindruck, grossartig ist aber Hoppers überaus starke Performance, die sehr persönliche Züge trägt.
WHITE STAR (1983) 92 Min.
incl. KORG PE-2000, ELKA Rhapsody, PPG Modular , Oberheim OB-X
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